Samstag, 23. April 2016

Neues fränkisches volkstümliches Theaterstück: Der ungezügelte Bach


Die Story:  Als nach einem Abriss eines alten Hauses der Dorfbach an der Abbruchstelle überläuft, und die Straße überschwemmt, treffen sich die Grundstückeigentümer, der Bürgermeister und der Baggerfahrer und beschließen, dass der Nachbar schuld daran ist. Der Bach wird ausgebaggert und die Rechnung an den Nachbarn geschickt.

Der fällt aus allen Wolken wiegert sich zu zahlen. Auch auf seine Argumente wird nicht eingegangen und auf einem Ortstermin mit ihm freundlich verzichtet.

Dass der Nachbar weiterhin renitent ist nicht zahlt, erbost den Bürgermeister - der anscheinend auch Alleinherrscher des Sportvereins ist - dermaßen, dass er den Gesangsverein anweist, den Nachbarn rauszuschmeißen, weil er ihn nicht mehr sehen kann. Andernfalls würde er dem Verein die Gasststätte als Vereinslokal kündigen.

Soweit die reale Vorlage für das  Stück - nicht aus dem Kaiserreich, nicht aus Oberbayern und der Bürgermeister ist auch nicht von der CSU. Sondern aus Franken im Jahre 2016. Und es ist keine Sage, denn ich sitze sozusagen an der Quelle oder am Bach.

Wie die Geschichte weitergeht - oder wie man das zum Volkschauspiel ausbaut mit Liebesheirat und Happy End, ist noch nicht geklärt.

Manche Menschen mögen das seltsam finden, was da so abgeht. Ich allerdings wusste schon immer, dass die Welt ganz anders läuft, als man allgemeinhin annimmt. Als ich in Afrika ankam, sagte man mir zur Einführung: Expect the unexpectetd, also: Erwarte das Unerwartete. Und Afrika, liebe Leute, ist überall, sogar in Franken.

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